Worum geht es?
In meinem Vortrag geht es um ausgewählte Argumentations-, Darstellungs- und Visualisierungsstrategien, in welche die Atombombe eingebettet ist, gerade vor dem Hintergrund des russischen Invasionskrieges in die Ukraine 2022. Die Diskurse und Aushandlungsprozesse, die ich nachzuzeichnen und zu dekonstruieren versuche, moralisieren, emotionalisieren und polarisieren Nuklear-, Symbol- und Geschichtswissen. Mehr noch, die Debatten in den journalistischen Berichterstattungen spannen ein soziales Netzwerk zwischen zivilgesellschaftlichen, militärischen, politischen und aktivistischen Akteur:innen.
Was findest du besonders spannend daran?
Die Zeitungsartikel, die seit Februar 2022 vermehrt erschienen sind und die technischen, sozialen, kulturellen und politischen Vorgeschichte(n) und Vorstellungen der Atombombe aufgreifen, sie mit dem Kriegsgeschehen in Beziehung setzen und mögliche Konsequenzen/ Effekte für den Menschen und das menschliche Zusammenleben ableiten.
Was hat dich selbst am Thema überrascht?
Wie das Nachdenken und Erzählen über die Denk- und Wissensfigur Atombombe, Konzepte von Vergangenheit, Gegenwart und möglichen Zukünften sinnhaft miteinander verbindet. Aus den Auseinandersetzungen um die Atombombe lassen sich Gesellschaftsentwürfe, Ausdrucksformen einer Technikgestaltung und Natur-Kultur-Verhältnisse ableiten. Daher stellt sich mir auch die Frage danach, welche Rolle die Kulturwissenschaft in der Analyse von diskursiven Zusammenhängen über Technologien einnehmen kann/muss/darf und welches Wissen sie produzieren kann. Wie kann den Quellen mit einem verstehenden Ansatz begegnet werden?
Was hat dich zuletzt an deiner wissenschaftlichen Arbeit zufrieden gemacht?
Die kontinuierliche Begeisterung für eine historische- und gegenwartsorientierte Alltagskulturforschung
Worauf freust du dich auf der INSIST-Tagung am meisten?
Die Vernetzung, informelle Gespräche in den Kaffeepausen und Spaziergänge in Berlin